Zeitzeichen berichtet über Stipendiatin der Gerhard-Claas-Stiftung
In Heft 5 der evangelischen Monatszeitschrift "Zeitzeichen" wird unter der Überschrift "War es eine Strafe Gottes?" über das religionswissenschaftliche Promotionsprojekt unserer Stipendiatin Stefanie Fischer-Desamours berichtet. Die bei Prof. Dr. Johann Ev. Haffner in Potsdam promovierende Theologin und Soziologin hat mit Hilfe qualitativer Interviews die unterschiedlichen Deutungsmöglichkeiten der schweren Erdbebenkatastrophe in Haiti untersucht. Dabei hat sie neben katholischen Priestern und baptistischen Predigern auch Voodoo-Priester interviewt.
In dieser durch das Gerhard-Claas-Stipendium unterstützen Arbeit werden jedoch nicht nur die verschiedenen religiösen Deutungsmuster zwischen diesen drei Gruppen verglichen, sondern auch deren Auswirkungen auf das Präventionsverständnis dieser Religionsgemeinschaften untersucht.
Das Thema ist damit über das Beispiel Haiti hinaus für viele von Naturkatastrophen betroffene Staaten weltweit relevant, denn die religiöse Deutung von Katastrophen beeinflusst die Durchführung von Hilfsmaßnahmen und die Implementierung von Präventionskonzepten massiv. Eine nachhaltige Katastrophenhilfe kann nur gelingen, wenn die vorhandenen religiösen Deutungsmuster aufgenommen und so verändert werden, dass die notwendigen Präventionsmaßnahmen auch dauerhaft erfolgreich umgesetzt werden können. Zu dieser Problematik sind aus dem von Stefanie Fischer-Desamours geplanten Promotionsvorhaben wichtige Erkenntnisse zu erwarten, da die religiöse Vielfalt Haitis eine vergleichende Studie ermöglicht, deren Ergebnisse auch für andere Kontexte der Katastrophenhilfe relevant sein werden.