Christian Wehde, Jg. 1980 ist der erste Stipendiat, der das Gerhard-Claas-Stipendium erhalten hat. Der Vorsitzende der Gerhard-Claas-Stiftung, Prof. Dr. Ralf Dziewas, hat mit ihm das folgende Interview geführt:
Du schreibst Deine Dissertation über die biographischen Aussagen, die Paulus in seinen Briefen über sich selbst macht. Was hat Dich eigentlich zu diesem Thema gebracht?
Mein - im Rückblick gesehen sehr ambitionierter - Wunsch war es, mich in der Dissertation mit Paulus und seinen Briefen zu befassen. Hängen geblieben bin ich bei meiner Literaturrecherche bei einem Aufsatzband, der sich thematisch mit Biographie und Persönlichkeit des Paulus befasst hat. Dieses Thema hat mich schnell fasziniert, aber die methodische Herangehensweise in diesem Sammelband hat bei mir mehr kritische Rückfragen als Zustimmung hervorgerufen. Und dieser Eindruck hat sich verfestigt, je mehr Forschungsbeiträge ich zu dieser Fragestellung gesichtet habe. Aus dem ambitionierten Titel „Die Funktion autobiographischer Aussagen…“ in meinem ersten Exposé ist inzwischen eine Arbeit über „die Funktion autobiographischer Aussagen im Galaterbrief…“ geworden. Meine spezielle methodische Herangehensweise an die einzelnen Briefe hat es einfach erfordert, im Rahmen der Dissertation eine Fokussierung auf einen einzigen Brief vorzunehmen.